Boiler selber entkalken

Wie so oft, ist die Vorbereitung wichtig. Stürzen Sie sich nicht kopfüber in ein Technikabenteuer, lesen Sie diese Anleitung zum Thema Boiler selber entkalken und schauen Sie sich die Konstruktion genau an.

Legen Sie das Werkzeug für die Boilerentkalkung bereit, welches Sie für die Arbeit benötigen, und besorgen Sie sich einen dicken Schlauch (er muss vom Boiler bis zum Abfluss reichen) und einen Eimer für den Kalk.

Wenn der Boiler geöffnet wird, muss man ihn anschließend wieder korrekt abdichten. Besorgen Sie sich schon jetzt beim Vertrieb einen Kessel-Dichtsatz und eine neue Opferanode. In diesem Zusammenhang kommt man auch sehr gut zu Insider-Tipps bezüglich Wartung und Entkalkung. Informieren Sie sich ggf. beim Hersteller, ob es für Ihren Boiler Besonderheiten zu beachten gilt.

Bevor es mit der eigentlichen Arbeit d.h. einen Boiler selber entkalken los geht, sollten Sie sich Arbeitskleidung anziehen und für ausreichend Licht sorgen.

Lassen Sie den Boiler von einem Elektrofachmann außer Betrieb setzen oder tun Sie dies in eigener Verantwortung, sofern Sie sich das zutrauen. Dabei geht man folgendermaßen vor:

  • FI durch Tastendruck auslösen
  • Sicherungsautomat abschalten
  • Sicherungskasten gegen unbefugten Zugriff schützen, ggf. Hinweisschild aufstellen
  • Anschlüsse am Boiler mit isoliertem Drahtbügel kurzschließen
  • Anschlussschema auf Papier notieren
  • Leitungen abnehmen
  • erneute Kontrolle mit Voltmeter gegen Null- und Schutzleiter

Schalten Sie den Wasserzufluss ab; prüfen Sie die Dichtheit des Absperrhahnes, indem Sie das Warmwasser aufdrehen. Geschieht nichts, dann ist alles korrekt abgedreht, und Sie können mit dem nassen Teil der Arbeit beginnen. Erst dann können Sie mit der Boilerentkalkung beginnen.

Möchten Sie die Arbeit lieber dem Fachmann übergeben?

Bei den meisten Boilern wird das Kaltwasser am Kesselboden zugeführt, und das Warmwasser an der Kesseldecke entnommen. Warmes Wasser dehnt sich aus, hat ein größeres Volumen, somit auch eine geringere Dichte, und ist dadurch leichter als kaltes Wasser; es sucht sich deshalb immer den Weg nach oben. Das sichert für längere Zeit Warmwasser, auch dann wenn man sich länger duscht, und bereits ein großer Teil des Kesselinhaltes durch Kaltwasser ersetzt wurde (welches ja von unten nachströmt).

Im Regelfall ist ein Entleerungshahn unten beim Kaltwasserzufluss installiert, an welchem der Schlauch zum Entleeren angebracht werden kann. Ist kein Entleerungshahn vorhanden, kann der Kaltwasserzufluss abmontiert und dort der Schlauch angeschlossen werden.

Damit das Wasser abfließen kann, muss erst Luft in den Boiler gelangen (der natürliche Luftdruck verhindert das Entweichen des Wassers). Bei manchen Boilerkonstruktionen genügt es, wenn man beim Waschbecken das Warmwasser aufdreht, dann strömt Luft in den Boiler und der Inhalt kann abfließen. Hier ist es recht einfach seinen Boiler selber zu entkalken.

Sollte das nicht funktionieren, muss der Luftdruck ggf. mit einem Kompressor erhöht werden. Das Entleeren kann bei einem 300L Boiler im ungünstigen Fall bis zu einer Stunde dauern. Geduld ist angesagt.

Sobald der Boiler entleert ist, stellen Sie einen Eimer unter die Flanschöffnung. Nun wird der Boiler geöffnet. Achtung! jetzt kann das letzte Wasser und auch Kalkteile ausfliessen.

Ziehen Sie den Heizstab vorsichtig aus dem Boiler. Wenn viel Kalk im Boiler ist, kann das Herausziehen auch mal zur Herausforderung werden.

Reinigen Sie den Heizstab und überprüfen Sie ihn auf Schäden. Oft ist es ratsam, den Heizstab auszutauschen. Er darf keinesfalls verformt oder stark verrostet sein (Kupferrost ist übrigens grün und nennt sich Grünspan).

Beim Ersetzen der Opferanode kann – je nach Zustand der alten Anode – beurteilt werden, wann diese das nächste mal ersetzt werden sollte.

Entfernen Sie den Kalk aus dem Boiler. Prüfen Sie den Kessel mit einer Taschenlampe auf Risse, Rost und sonstige Schäden.

Sobald der Kessel innen sauber ist, und keine Mängel zu erkennen sind, können Sie den Boiler wieder zusammenbauen.

Ersetzen Sie die Dichtung und bauen Sie den Heizstab wieder ein. Verwenden Sie möglichst wieder die Originalschrauben. Nicht zu fest anziehen, am besten das vom Hersteller vorgeschriebene Drehmoment für die Dichtung mit dem Drehmomentschlüssel.

Schließen Sie die Kaltwasserzuleitung und die Warmwasserableitung wieder an und drehen den Wasserzufluss wieder auf. Befüllen Sie nun den Kessel und drehen am Waschbecken das Warmwasser auf. Der Boiler kann auf diese Weise noch einmal gründlich gespült werden.

Im Anschluss daran können Sie die Stromleitungen wieder anschließen. Achtung! Nach der Boilerentkalkung darf der Boiler keinesfalls im trockenen Zustand an das Stromnetz angeschlossen werden. Ohne Wasser würde der Heizstab innerhalb weniger Sekunden überhitzen und abbrennen.

Schalten Sie den FI-Schalter und die Sicherung am Sicherungskasten wieder ein. Kontrollieren Sie, ob der Boiler einwandfrei arbeitet und nirgends leckt.

Vermerken Sie am Boiler, welche Arbeiten Sie im Zusammenhang mit dem Thema Boiler selber entkalken erledigt haben, und schreiben Sie das Datum dazu. Fragen Sie den Hersteller in welchem Zeitintervall ein Service sinnvoll wäre, und schreiben Sie den nächsten Servicetermin gleich mit auf den Aufkleber. Das erspart Ihnen später Arbeit und Ärger.

Achtung! Alle Angaben in dieser Anleitung sind ohne Gewähr. Das Befolgen dieses Ratgebers geschieht auf eigene Gefahr. Finger weg vom Stromnetz. Fragen Sie im Zweifelsfall einen Profi.

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